Die Behandlung beginnt mit einer sorgfältigen und gründlichen Abklärung der allgemeinen und lokalen Situation einschliesslich des Gesundheitszustands und möglicher Risikofaktoren. Es werden Röntgenaufnahmen angefertigt, um das Knochenangebot (Volumen, Knochenqualität, Anatomie) für Implantate zu klären, krankhafte Zustände auszuschliessen und die Nachbarstrukturen (Zähne) zu beurteilen. Die Risikofaktoren müssen bei jeder Patientin und jedem Patienten individuell gewichtet werden; je nach Schweregrad ist von einer Implantation abzusehen (vgl. Menüpunkt «Voraussetzungen & Risiken»)
Fehlen im Unter- oder Oberkiefer alle Zähne, so ist auch in diesem Fall eine implantatgestützte Lösung möglich, entweder eine festsitzende Brücke oder eine abnehmbare Prothese.
Die abnehmbare Lösung kommt in Frage, wenn der Kieferknochen bereits ziemlich stark abgebaut ist und ein Knochenaufbau nicht möglich oder nicht erwünscht ist. Für einen festsitzenden hochwertigen Zahnersatz braucht es in der Regel 6 bis 8 Pfeiler im Oberkiefer sowie 4 bis 6 Pfeiler im Unterkiefer. Die Lösung mit Implantaten ist deutlich stabiler als eine herkömmliche Prothese und gewährleistet eine bessere Kaufunktion. Damit der Zahnersatz zur Reinigung entfernt werden kann, wird er auf den Implantaten mit Stegen oder Druckknöpfen befestigt. Er kann auch fest verschraubt werden; in diesen Fällen kann ihn nur der Zahnarzt entfernen.
Grundsätzlich kann der Mensch Reaktionen auf jede Art von Molekülen entwickeln. In Bezug auf Titan oder auch Porzellane sind allergische Reaktionen jedoch selten und äusserst ungewöhnlich. Im Zweifelsfall kann die Patientin oder der Patient Überempfindlichkeiten vor der Behandlung bei einem Dermatologen testen lassen.
60% der Personen, die sich für ein Zahnimplantat entscheiden, sind über 50 Jahre alt. Das Alter ist nach oben unbegrenzt, sofern die Wundheilung der Patientin oder des Patienten normal ist. Mindestalter für ein Implantat ist 18 Jahre, d.h. nach abgeschlossenem Wachstum.
Die meisten Patientinnen und Patienten sind am Tag nach der Operation wieder arbeitsfähig. Es können allerdings leichte Schmerzen und Schwellungen auftreten wie nach einem anderen zahnmedizinischen Eingriff. In seltenen Fällen kann es zu einem Bluterguss im Gesicht kommen, der nach einigen Tagen wieder verschwindet.
Eine Implantatbehandlung gliedert sich in vier Phasen. Sie beginnt mit der Beratungs-, Abklärungs- und Planungsphase. Nach dem Eingriff folgt die Zeit der Einheilung, während der Knochen abheilen kann. Zum Schluss folgt die prothetische Versorgung (Prothetik).
Die Behandlungszeit – von der ersten Konsultation bis zum fertigen Implantat mit Zahnersatz – dauert in der Regel zwischen drei und neun Monaten. Müssen vor der eigentlichen Implantation noch Zähne gezogen oder muss der Kieferknochen aufgebaut werden, kann die Behandlung länger als ein Jahr dauern.
BeratungBevor die Behandlung geplant wird, müssen die Patientinnen und Patienten vom Zahnarzt ausreichend aufgeklärt werden, um in die Behandlung einwilligen zu können. Folgende Aspekte werden im Beratungsgespräch geklärt:
Bei komplexen Situationen, bei Sanierungen mit mehreren Lücken oder bei totaler Zahnlosigkeit ist es wichtig, dass das ganze Gebiss in die Planung miteinbezogen wird.
Beim Eingriff öffnet der Zahnarzt ambulant unter lokaler Betäubung das Zahnfleisch und präpariert den Kieferknochen, das so genannte Implantatbett, mit Spezialbohrern: Es wird ein zirka 3 bis 6 mm weites und 10 bis 15 mm tiefes Loch in den Knochen gebohrt, in welches das Implantat eingesetzt wird. Danach wird die Schleimhaut über dem Implantat wieder vernäht («geschlossene Einheilung», vom Implantat ist also erst mal nichts zu sehen) oder sie wird um den Implantathals adaptiert und vernäht («offene Einheilung»). Der Eingriff dauert je nach Anzahl der Implantate zwischen 30 Minuten und 2 Stunden und ist dank Lokalanästhesie in der Regel schmerzlos. Die Beschwerden nach der Operation sind meist gering und werden mit Schmerztabletten gelindert. Je nach Operationsmethode und Operationsdauer kann die Gabe von Antibiotika angezeigt sein.
Bei idealen Verhältnissen mit viel Knochenvolumen kann ein Implantat auch ohne Zahnfleischaufklappung eingesetzt werden, was nach der Operation für den Patienten praktisch keine Schmerzen und keine Schwellung verursacht. Diese Situationen sind jedoch insgesamt eher selten (< 10%).
Jeder chirurgische Eingriff birgt ein gewisses Komplikationsrisiko. Die häufigsten Komplikationen einer Implantatoperation:
Falls das Implantat nicht einheilt und entfernt werden muss, kann nach einer Wartezeit von einigen Wochen bis Monaten allenfalls ein neues Implantat geplant werden, sofern der Zustand des Knochens dies erlaubt.
Heute stehen uns moderne Computertechnologien und Computersoftware zur Verfügung, die uns erlauben, die Kiefer und den Knochen in dreidimensionalen Bildern detailliert zu analysieren. Dadurch werden die Präzision der Planung und die Vorhersagbarkeit verbessert. Der chirurgische Eingriff wird unter Umständen vereinfacht und präziser. In bestimmten Fällen ist es möglich, die Implantate ohne Schleimhautschnitt einzusetzen. Die Computerunterstützte Therapie ist dann besonders sinnvoll, wenn mehrere Implantate gleichzeitig eingesetzt werden wie zum Beispiel in einen zahnlosen Kiefer.
Die Dauer einer Implantatbehandlung hängt von Art und Umfang des Zahnersatzes und vom operativen Aufwand ab. In der Regel rechnet man mit 3 bis 9 Monaten. Muss vor der eigentlichen Implantation noch der Kieferknochen aufgebaut werden oder ist eine Schleimhauttransplantation erforderlich, so kann die Behandlung länger als ein Jahr dauern.
Ein durchschnittlicher Behandlungszeitplan ohne Knochenaufbau kann ungefähr wie folgt aussehen:
Voruntersuchung, Besprechung, Vorbehandlung, Planung: | 1 – 8 Wochen |
Operation, Entfernung der Fäden nach 7 bis 10 Tagen: | 1 – 2 Wochen |
Einheilzeit je nach Knochenqualität: | 4 – 12 Wochen |
Freilegung des Implantateingangs nach der Einheilzeit, Abdrucknahme für die Modellherstellung: | 2 – 3 Wochen |
Anfertigung des Zahnersatzes: | 1 – 8 Wochen |
Beim Eingriff öffnet der Zahnarzt ambulant unter lokaler Betäubung das Zahnfleisch und präpariert den Kieferknochen, das so genannte Implantatbett, mit Spezialbohrern: Es wird ein zirka 3 bis 6 mm weites und 10 bis 15 mm tiefes Loch in den Knochen gebohrt, in welches das Implantat eingesetzt wird. Danach wird die Schleimhaut über dem Implantat wieder vernäht («geschlossene Einheilung», vom Implantat ist also erst mal nichts zu sehen) oder sie wird um den Implantathals adaptiert und vernäht («offene Einheilung»). Der Eingriff dauert je nach Anzahl der Implantate zwischen 30 Minuten und 2 Stunden und ist dank Lokalanästhesie in der Regel schmerzlos. Die Beschwerden nach der Operation sind meist gering und werden mit Schmerztabletten gelindert. Je nach Operationsmethode und Operationsdauer kann die Gabe von Antibiotika angezeigt sein.
Bei idealen Verhältnissen mit viel Knochenvolumen kann ein Implantat auch ohne Zahnfleischaufklappung eingesetzt werden, was nach der Operation für den Patienten praktisch keine Schmerzen und keine Schwellung verursacht. Diese Situationen sind jedoch insgesamt eher selten (< 10%).
Jeder chirurgische Eingriff birgt ein gewisses Komplikationsrisiko. Die häufigsten Komplikationen einer Implantatoperation:
Falls das Implantat nicht einheilt und entfernt werden muss, kann nach einer Wartezeit von einigen Wochen bis Monaten allenfalls ein neues Implantat geplant werden, sofern der Zustand des Knochens dies erlaubt.
Nach 7 bis 10 Tagen erfolgt die Wundkontrolle und Nahtentfernung. Die Patientinnen und Patienten erhalten genaue Instruktionen zur Mundhygiene, die sie einhalten müssen. Während der Einheilungszeit heilen die Weichgewebe über oder um das Implantat. Die Implantatschraube verbindet sich mit dem Knochen, indem dieser direkt auf der Implantatoberfläche anwächst (Osseointegration).
Unter normalen Umständen hat das Implantat nach rund 4 bis 8 Wochen mit ca. 60 bis 90% seiner Oberfläche einen festen Kontakt mit dem Knochen, weshalb dieser Zeitraum als empfohlene Einheilungszeit für Implantate ohne Knochenaufbau gilt. Während dieser Zeit soll das Provisorium keinen Druck auf die Implantate ausüben. Im nicht sichtbaren Bereich kann auf ein Provisorium auch verzichtet werden. In besonderen Fällen ist eine sofortige prothetische Versorgung nach der Implantation möglich: Das implantatgetragene Provisorium wird innerhalb von 24 Stunden eingesetzt.
Bei einer geschlossenen Einheilung müssen die Implantate nach Abschluss der Knochenheilung durch einen kleinen Eingriff freigelegt werden. Nach der Freilegung des Implantats kann ein Abdruck genommen und im zahntechnischen Labor der Zahnersatz hergestellt werden.
Nachdem Zahnimplantate gesetzt wurden, müssen sie ungestört während einiger Wochen im Kieferknochen einwachsen können. Die Einheilphase dauert bis zu zwei Monaten. Werden sie während dieser Zeit mechanisch bewegt, ist die Einheilung gefährdet. Bei der so genannten «offenen Einheilung» sollte während der kritischen Zeit vorsichtshalber auf die Benützung einer elektrischen Schallzahnbürste verzichtet werden. Sind die Implantate eingeheilt, können die Zähne problemlos mit Schallzahnbürsten gereinigt werden.
Trotz der hohen Erfolgsrate moderner Implantate haben Studien gezeigt, dass im Laufe der Zeit bei Implantaten Probleme auftreten können, die zwar nicht so schwerwiegend sind, dass das Implantat entfernt werden muss, die aber trotzdem eine Behandlung erfordern. Ähnlich wie die zahntragenden Gewebe des natürlichen Zahns können auch die implantattragenden Strukturen des künstlichen Zahns an einer chronischen Entzündung leiden, die zu Knochenverlust führt. Diese Krankheit heisst beim Zahn Parodontitis, beim Implantat Periimplantitis. Periimplantitis in unterschiedlicher Ausprägung kann nach fünf Jahren bei einem von zehn Implantaten nachgewiesen werden. Schreitet die Entzündung unerkannt fort, kann so viel Stützknochen abgebaut werden, dass das Implantat verloren geht.
Werden Bakterienbeläge auf Implantatoberflächen mehr als zwei Tage lang nicht entfernt, so reagiert das Zahnfleisch mit einer Entzündung. Im frühen Stadium sind nur die oberflächlichen Schichten des periimplantären Gewebes betroffen. Nach einer professionellen Reinigung und bei sorgfältiger Mundhygiene verschwindet die Entzündung wieder, ohne einen dauerhaften Schaden zu hinterlassen. Bleiben Bakterienbeläge jedoch längere Zeit auf dem Implantat liegen, so kann die zunächst harmlose Entzündung auch auf den Knochen übergehen. Dieser zieht sich allmählich zurück, und mit der Zeit bildet sich rund um das Implantat ein Knochenkrater. Periimplantäre Entzündungen verursachen keine Schmerzen und nur selten machen sie sich durch deutliche, von blossem Auge erkennbare Anzeichen wie Rötung, Schwellung, Blutung oder Eiteraustritt bemerkbar. Periimplantitis kann daher von der Patientin, dem Patienten unbemerkt weit voranschreiten, bis ein grosser Schaden entstanden ist. Deshalb sind regelmässige Besuche beim Zahnarzt oder der Dentalhygienikerin empfehlenswert. Die Überprüfung der Durchtrittsstelle des Implantats und allenfalls eine Röntgenaufnahme oder eine mikrobiologische Untersuchung helfen, periimplantäre Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zielgerichtet zu behandeln.
Fehlen im Unter- oder Oberkiefer viele Zähne, so ist auch in diesem Fall eine implantatgestützte Lösung mit einer Brücke möglich. Festsitzende Brücken haben den Vorteil, dass sie sich anfühlen wie eigene Zähne, allerdings sind sie nur bei gut erhaltenem Kieferknochen möglich. Es werden mehrere Implantate gesetzt, an denen man die Brücken befestigt.
Bei einer geschlossenen Einheilung müssen die Implantate nach Abschluss der Knochenheilung durch einen kleinen Eingriff freigelegt werden. Nach der Freilegung des Implantats kann ein Abdruck genommen und im zahntechnischen Labor der Zahnersatz hergestellt werden.
Bei einem Misserfolg ist zu klären, ob ein Behandlungsfehler (Planung, Information, Durchführung) vorliegt. Wie bei allen medizinischen Dienstleistungen kann keine Garantie auf den Behandlungserfolg geleistet werden. Hingegen haftet die behandelnde Person für nicht sachgerechte fachliche Leistungen. Bei Zweifeln sollte ein offenes Gespräch immer der erste Schritt sein und trägt häufig zur Klärung bei. Andernfalls kann bei einem Vertrauensverlust die Begutachtungskommission der kantonalen Zahnärztegesellschaften angerufen werden. Dies allerdings nur, wenn der Zahnarzt Mitglied einer kantonalen Sektion der Schweizerischen Zahnärztegesellschaft SSO ist. Bei Zweifeln kann auch bei der Schweizerischen Stiftung SPO Patientenschutz nachgefragt werden.
Ein Zahnimplantat ist meist eine Schraube, in der Regel aus Titan, die mit einem chirurgischen Eingriff in den Kieferknochen eingesetzt wird und dort als Ersatz für die Zahnwurzel dient. Auf diesem künstlichen Pfeiler wird anschliessend ein Zahnersatz befestigt. Mit der Implantattechnik lässt sich
Beim Einzelzahnersatz hat eine Implantatlösung den Vorteil, dass keine gesunden Nachbarzähne beschliffen werden müssen, was die Langzeitprognose dieser Zähne erheblich verbessert. Implantatgestützte Brücken oder Prothesen gewährleisten in der Regel eine bessere Kaufunktion. Zudem fühlen sich Patientinnen und Patienten damit sicherer, da sich ein solcher Zahnersatz in der Regel wie eigene Zähne anfühlt.
Über Zirkonium (Keramik) als Implantatmaterial wird erst seit wenigen Jahren berichtet. Laut aktuellen Beobachtungen kann Zirkonium wie Titan im Körper bedenkenlos eingesetzt werden. Die Verarbeitung ist im Vergleich zu Titan jedoch deutlich aufwendiger und die klinische Anwendung momentan noch wenig erprobt.
Implantate können auch bei ungünstigen Knochen- und Schleimhautverhältnissen eingesetzt werden. Dazu sind aber zusätzliche chirurgische Eingriffe – vor, während oder nach der eigentlichen Implantation – erforderlich, etwa um den Knochen aufzubauen oder um Schleimhaut zu transplantieren.
Folgende Methoden kommen zur Anwendung:
Knochenaufbau (Augmentation)
Kleinere bis mittlere Knochendefizite werden durch lokal gewonnene Knochenspäne aufgefüllt. Patienteneigene Knochentransplantate werden heute oft mit industriell hergestellten Knochenersatzmaterialien kombiniert. Bei einem grossen Knochendefekt wird aus dem hinteren Bereich des Unterkiefers, im Kinn, auch aus dem Beckenkamm Knochen entnommen, was allerdings selten notwendig ist. Letzteres erfordert allerdings einen Eingriff bei Vollnarkose und einen stationären Aufenthalt. In der Regel muss der anderswo entnommene Knochen erst einige Monate einheilen, bevor das Implantat gesetzt werden kann.
Knochenspreizung (Bone Splitting)
Ist der Kieferkamm zu schmal, um ein Implantat aufzunehmen, so kommt unter Umständen eine Knochenspreizung in Betracht: Der Kieferknochen wird gespalten, um einige Millimeter gespreizt und mit Knochenmaterial aufgefüllt.
Sinusboden-Elevation (Anhebung des Kieferhöhlenbodens)
Diese Methode kommt zum Einsatz, wenn der Oberkiefer im Seitenzahnbereich zu niedrig ist für ein Implantat und dieses in die Kieferhöhle (Sinus) ragen würde. Der Boden der Kieferhöhle wird dabei angehoben und der so entstehende Raum mit Knochen- und/oder Ersatzmaterial aufgefüllt.
Ist der Kieferkamm zu schmal, um ein Implantat aufzunehmen, so kommt unter Umständen eine Knochenspreizung in Betracht: Der Kieferknochen wird gespalten, um einige Millimeter gespreizt und mit Knochenmaterial aufgefüllt.
Trotz der hohen Erfolgsrate moderner Implantate haben Studien gezeigt, dass im Laufe der Zeit bei Implantaten Probleme auftreten können, die zwar nicht so schwerwiegend sind, dass das Implantat entfernt werden muss, die aber trotzdem eine Behandlung erfordern. Ähnlich wie die zahntragenden Gewebe des natürlichen Zahns können auch die implantattragenden Strukturen des künstlichen Zahns an einer chronischen Entzündung leiden, die zu Knochenverlust führt. Diese Krankheit heisst beim Zahn Parodontitis, beim Implantat Periimplantitis. Periimplantitis in unterschiedlicher Ausprägung kann nach fünf Jahren bei einem von zehn Implantaten nachgewiesen werden. Schreitet die Entzündung unerkannt fort, kann so viel Stützknochen abgebaut werden, dass das Implantat verloren geht.
Werden Bakterienbeläge auf Implantatoberflächen mehr als zwei Tage lang nicht entfernt, so reagiert das Zahnfleisch mit einer Entzündung. Im frühen Stadium sind nur die oberflächlichen Schichten des periimplantären Gewebes betroffen. Nach einer professionellen Reinigung und bei sorgfältiger Mundhygiene verschwindet die Entzündung wieder, ohne einen dauerhaften Schaden zu hinterlassen. Bleiben Bakterienbeläge jedoch längere Zeit auf dem Implantat liegen, so kann die zunächst harmlose Entzündung auch auf den Knochen übergehen. Dieser zieht sich allmählich zurück, und mit der Zeit bildet sich rund um das Implantat ein Knochenkrater. Periimplantäre Entzündungen verursachen keine Schmerzen und nur selten machen sie sich durch deutliche, von blossem Auge erkennbare Anzeichen wie Rötung, Schwellung, Blutung oder Eiteraustritt bemerkbar. Periimplantitis kann daher von der Patientin, dem Patienten unbemerkt weit voranschreiten, bis ein grosser Schaden entstanden ist. Deshalb sind regelmässige Besuche beim Zahnarzt oder der Dentalhygienikerin empfehlenswert. Die Überprüfung der Durchtrittsstelle des Implantats und allenfalls eine Röntgenaufnahme oder eine mikrobiologische Untersuchung helfen, periimplantäre Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zielgerichtet zu behandeln.
Die Implantologie ist in der Schweiz Bestandteil der zahnärztlichen Aus- und Weiterbildung an den Universitäten. Wichtig ist, dass jeder Fall richtig eingeschätzt wird; die Bandbreite reicht von relativ «einfachen» Implantaten im nicht sichtbaren Bereich bis zu komplexen Situationen (Frontzähne) oder erschwerenden Bedingungen (z.B. Knochendefekt) sowie komplexen prothetischen Sanierungen, bei denen das Können und die Erfahrung des Zahnarztes zentral sind. Da die Eingriffe heute tendenziell anspruchsvoller werden, sollte der behandelnde Zahnarzt über umfassende diagnostische und planerische Kenntnisse, eine gute Ausbildung in oraler Chirurgie, in rekonstruktiver/prothetischer Zahnmedizin sowie allenfalls bereits über den neu geschaffenen Weiterbildungsausweis (WBA) für orale Implantologie der SSO (Schweizer Zahnärzte-Gesellschaft) verfügen.
Am besten fragen Sie Ihren Zahnarzt, welche Leistungen er anbietet oder welche Fachzahnärzte er Ihnen empfehlen kann. Sie können sich auch in Ihrem Bekanntenkreis erkundigen, ob jemand gute Erfahrungen mit einem implantierenden Zahnarzt gemacht hat und dessen Adresse verlangen.
Die Kenntnisse und Fähigkeiten eines implantierenden Zahnarztes kann man bei einem ersten Besuch auch direkt erfahren. Wichtig zu beachten sind etwa folgende Aspekte:
Bei Fragen/Zweifeln finden Sie hier Informationen/Spezialisten:
Die Kosten einer Implantatbehandlung sind stark abhängig von der Ausgangslage und der Komplexität des Falls, aber auch von der Anzahl Implantate und der Art der prothetischen Versorgung. Die stark abweichenden Ausgangslagen erlauben deshalb keine pauschalen Angaben.
Als Richtwert kann für ein Einzelimplantat mit Krone und ohne Knochenaufbau mit Kosten in der Grössenordnung von 3500 bis 5500 Schweizer Franken gerechnet werden. Darin enthalten sind die Planung und die Durchführung der Behandlung inklusive Aufwand des Zahnarzts bzw. des Zahntechnikers sowie Röntgenbilder, Modelle, Zahnimplantat, provisorischer und definitiver Zahnersatz (Krone).
Da die Kosten im Einzelfall stark variieren können, ist es wichtig, sich vor Behandlungsbeginn vom Zahnarzt eine individuell berechnete Kostenschätzung erstellen zu lassen und bei Unklarheiten allenfalls eine Zweitmeinung einzuholen.
In der Regel übernimmt die soziale Krankenversicherung keine zahnärztlichen Behandlungen. Bei bestimmten schweren Erkrankungen des Kausystems oder Folgen von schweren Allgemeinerkrankungen gehören die dadurch bedingten zahnärztlichen Behandlungen jedoch zu den Pflichtleistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (Art. 31 KVG). In solchen Fällen kann unter Umständen auch ein Zahnimplantat von der Krankenversicherung vergütet werden. Bei Zahnverlust infolge eines Unfalls übernimmt die Unfallversicherung nach Abklärung die Kosten für die Implantatbehandlung.
Die Lebensdauer von Implantaten meint nicht die Haltbarkeit des Materials – dieses verbraucht sich ja nicht – sondern die Liegedauer eines Implantats im Kieferknochen. Grundsätzlich gilt: Die Haltbarkeit eines Implantats ist abhängig vom Erhalt des Kieferknochens. Wichtigster Erfolgsfaktor ist dabei die Infektionsfreiheit, weswegen die Infektionsprophylaxe unmittelbar nach dem chirurgischen Eingriff sowie die konsequente Nachsorge und Mundhygiene eine zentrale Rolle spielen.
Mehrere Langzeitstudien belegen, dass moderne Zahnimplantate bei korrekter Anwendung durch den implantierenden Zahnarzt und bei guter Pflege durch Patientinnen und Patienten eine hohe Lebensdauer haben: Nach zehn Jahren beträgt die Erfolgsquote über 95%. Bei Risikopatienten, wie zum Beispiel starken Raucherinnen und Rauchern (≥ 10 Zigaretten pro Tag) kann das Verlustrisiko jedoch deutlich höher liegen.
Implantate bestehen in der Regel aus Reintitan. Es gilt heute als das bestgeeignete Implantatmaterial, da es im Körper keine allergischen Reaktionen auslöst und über eine hohe Festigkeit verfügt. Im Unterschied zu anderen Materialien geht Titan eine direkte Verbindung mit dem Knochen ein, was unter normalen, infektionsfreien Umständen für eine hohe Zuverlässigkeit sorgt. Die Bioverträglichkeit der Titanschrauben kann durch spezielle Oberflächenstrukturen zusätzlich gesteigert werden.
Über Zirkonium als Implantatmaterial wird erst seit wenigen Jahren berichtet. Laut aktuellen Beobachtungen kann Zirkonium wie Titan im Körper bedenkenlos eingesetzt werden. Die Verarbeitung ist im Vergleich zu Titan jedoch deutlich aufwendiger und die klinische Anwendung momentan noch wenig erprobt.
Eine kontinuierliche Nachsorge durch Zahnarzt und Dentalhygienikerin und eine gute Mundhygiene der Patientinnen und Patienten sind eine wichtige Voraussetzung für den langfristigen Erfolg der Implantattherapie. Da Implantate wie natürliche Zähne durch die Schleimhaut hindurch in die Mundhöhle ragen, stellen sie eine Verbindung vom Körperinnern nach aussen dar und sind den ungünstigen Faktoren des Mundmilieus ausgesetzt: Zahnbelag (Plaque), Bakterien, Speisereste usw. Bei mangelhafter Pflege können ähnliche entzündliche Prozesse wie am natürlichen Zahn entstehen, die durch Zahnfleischbluten, Taschenbildung und Knochenschwund gekennzeichnet sind.
In der Praxis hat sich eine zweimal jährliche Kontrolle der Implantate durch den Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin bewährt, um eventuell beginnende entzündliche Veränderungen rechtzeitig festzustellen und zu behandeln. Bei Parodontitis-Risikopatientinnen und -patienten können aber auch mehr Kontrollen (bis zu vier Mal pro Jahr) erforderlich sein. Die tägliche Mundhygiene unterscheidet sich im Prinzip nicht von jener für die eigenen Zähne. Es können die gleichen Hilfsmittel verwendet werden: Extraweiche bis weiche Zahnbürste, Zahnseide (normal oder flauschig), Zahnhölzer oder kleine Zwischenraumbürstchen.
Empfohlen wird zweimal täglich eine Reinigung mit einer extraweichen bis weichen Zahnbürste. Die systematische Reinigung aller Zahn- und Implantatoberflächen ist nicht immer einfach. Schwierigkeiten treten erfahrungsgemäss in den Zwischenräumen und auf den zungenseitigen Oberflächen auf. Für diese Stellen sind spezielle Hilfsmittel wie Zwischenraumbürstchen, Zahnhölzchen oder Zahnseide zu verwenden. Der richtige Gebrauch dieser Instrumente sollte von der Patientin, dem Patienten unter Aufsicht der Dentalhygienikerin geübt werden. Die Implantatoberflächen dürfen durch die Mundhygienemassnahmen nicht beschädigt werden. Deshalb sind in Implantatnähe nur Zwischenraumbürstchen mit ummanteltem Draht zu verwenden.
Nach 7 bis 10 Tagen erfolgt die Wundkontrolle und Nahtentfernung. Die Patientinnen und Patienten erhalten genaue Instruktionen zur Mundhygiene, die sie einhalten müssen. Während der Einheilungszeit heilen die Weichgewebe über oder um das Implantat. Die Implantatschraube verbindet sich mit dem Knochen, indem dieser direkt auf der Implantatoberfläche anwächst (Osseointegration).
Unter normalen Umständen hat das Implantat nach rund 4 bis 8 Wochen mit ca. 60 bis 90% seiner Oberfläche einen festen Kontakt mit dem Knochen, weshalb dieser Zeitraum als empfohlene Einheilungszeit für Implantate ohne Knochenaufbau gilt. Während dieser Zeit soll das Provisorium keinen Druck auf die Implantate ausüben. Im nicht sichtbaren Bereich kann auf ein Provisorium auch verzichtet werden. In besonderen Fällen ist eine sofortige prothetische Versorgung nach der Implantation möglich: Das implantatgetragene Provisorium wird innerhalb von 24 Stunden eingesetzt.
Osteoporose ist eine Stoffwechselkrankheit des Knochens, bei der die Knochenstruktur zunehmend dünner wird. Die eigentliche Heilungsfähigkeit des Knochens bleibt allerdings bestehen. Ein Zahnimplantat kann in einem solchen Fall problemlos einheilen, vorausgesetzt, dass der notwendige Halt erreicht wird. Die vorhandene Knochenstruktur muss dafür entsprechend dicht sein. Dies kann normalerweise mit einem Röntgenbild überprüft werden. Bei der Wahl des Implantats sollte der Zahnarzt ausserdem eine besonders gute Knochenhaftung berücksichtigen.
Trotz der hohen Erfolgsrate moderner Implantate haben Studien gezeigt, dass im Laufe der Zeit bei Implantaten Probleme auftreten können, die zwar nicht so schwerwiegend sind, dass das Implantat entfernt werden muss, die aber trotzdem eine Behandlung erfordern. Ähnlich wie die zahntragenden Gewebe des natürlichen Zahns können auch die implantattragenden Strukturen des künstlichen Zahns an einer chronischen Entzündung leiden, die zu Knochenverlust führt. Diese Krankheit heisst beim Zahn Parodontitis, beim Implantat Periimplantitis. Periimplantitis in unterschiedlicher Ausprägung kann nach fünf Jahren bei einem von zehn Implantaten nachgewiesen werden. Schreitet die Entzündung unerkannt fort, kann so viel Stützknochen abgebaut werden, dass das Implantat verloren geht.
Werden Bakterienbeläge auf Implantatoberflächen mehr als zwei Tage lang nicht entfernt, so reagiert das Zahnfleisch mit einer Entzündung. Im frühen Stadium sind nur die oberflächlichen Schichten des periimplantären Gewebes betroffen. Nach einer professionellen Reinigung und bei sorgfältiger Mundhygiene verschwindet die Entzündung wieder, ohne einen dauerhaften Schaden zu hinterlassen. Bleiben Bakterienbeläge jedoch längere Zeit auf dem Implantat liegen, so kann die zunächst harmlose Entzündung auch auf den Knochen übergehen. Dieser zieht sich allmählich zurück, und mit der Zeit bildet sich rund um das Implantat ein Knochenkrater. Periimplantäre Entzündungen verursachen keine Schmerzen und nur selten machen sie sich durch deutliche, von blossem Auge erkennbare Anzeichen wie Rötung, Schwellung, Blutung oder Eiteraustritt bemerkbar. Periimplantitis kann daher von der Patientin, dem Patienten unbemerkt weit voranschreiten, bis ein grosser Schaden entstanden ist. Deshalb sind regelmässige Besuche beim Zahnarzt oder der Dentalhygienikerin empfehlenswert. Die Überprüfung der Durchtrittsstelle des Implantats und allenfalls eine Röntgenaufnahme oder eine mikrobiologische Untersuchung helfen, periimplantäre Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zielgerichtet zu behandeln.
Eine kontinuierliche Nachsorge durch Zahnarzt und Dentalhygienikerin und eine gute Mundhygiene der Patientinnen und Patienten sind eine wichtige Voraussetzung für den langfristigen Erfolg der Implantattherapie. Da Implantate wie natürliche Zähne durch die Schleimhaut hindurch in die Mundhöhle ragen, stellen sie eine Verbindung vom Körperinnern nach aussen dar und sind den ungünstigen Faktoren des Mundmilieus ausgesetzt: Zahnbelag (Plaque), Bakterien, Speisereste usw. Bei mangelhafter Pflege können ähnliche entzündliche Prozesse wie am natürlichen Zahn entstehen, die durch Zahnfleischbluten, Taschenbildung und Knochenschwund gekennzeichnet sind.
In der Praxis hat sich eine zweimal jährliche Kontrolle der Implantate durch den Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin bewährt, um eventuell beginnende entzündliche Veränderungen rechtzeitig festzustellen und zu behandeln. Bei Parodontitis-Risikopatientinnen und -patienten können aber auch mehr Kontrollen (bis zu vier Mal pro Jahr) erforderlich sein. Die tägliche Mundhygiene unterscheidet sich im Prinzip nicht von jener für die eigenen Zähne. Es können die gleichen Hilfsmittel verwendet werden: Extraweiche bis weiche Zahnbürste, Zahnseide (normal oder flauschig), Zahnhölzer oder kleine Zwischenraumbürstchen.
Empfohlen wird zweimal täglich eine Reinigung mit einer extraweichen bis weichen Zahnbürste. Die systematische Reinigung aller Zahn- und Implantatoberflächen ist nicht immer einfach. Schwierigkeiten treten erfahrungsgemäss in den Zwischenräumen und auf den zungenseitigen Oberflächen auf. Für diese Stellen sind spezielle Hilfsmittel wie Zwischenraumbürstchen, Zahnhölzchen oder Zahnseide zu verwenden. Der richtige Gebrauch dieser Instrumente sollte von der Patientin, dem Patienten unter Aufsicht der Dentalhygienikerin geübt werden. Die Implantatoberflächen dürfen durch die Mundhygienemassnahmen nicht beschädigt werden. Deshalb sind in Implantatnähe nur Zwischenraumbürstchen mit ummanteltem Draht zu verwenden.
Nach der gründlichen Abklärung wird ein individueller Therapieplan erstellt. Oftmals sind verschiedene Versorgungsvarianten möglich, deren Vor- und Nachteile besprochen werden müssen.
Laut Empfehlungen von Power-Plate-Vertreibern und Trainingszentren wird bei frisch eingesetzten Implantaten, darunter auch Zahnimplantate, von der Anwendung abgeraten. Nach einer problemlosen Einheilungszeit von rund vier Wochen sollte das Training wieder bedenkenlos möglich sein. Wissenschaftlichen Untersuchungen liegen diesbezüglich allerdings nicht vor.
Bei einer geschlossenen Einheilung müssen die Implantate nach Abschluss der Knochenheilung durch einen kleinen Eingriff freigelegt werden. Nach der Freilegung des Implantats kann ein Abdruck genommen und im zahntechnischen Labor der Zahnersatz hergestellt werden. Bei der prothetischen Versorgung mit einer Krone oder einer Brücke auf Implantaten sind grundsätzlich zwei Befestigungsarten möglich: verschrauben oder zementieren. Die Verschraubung hat den Vorteil, dass der Zahnersatz wieder abgenommen werden kann, die zahntechnische Arbeit ist jedoch meist teurer.
Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren, die den Erfolg einer Implantatbehandlung beeinträchtigen. Diese müssen vor Beginn der Behandlung abgeklärt und gewichtet werden; je nach Schweregrad ist von einer Implantation abzusehen.
Bei einem Misserfolg ist zu klären, ob ein Behandlungsfehler (Planung, Information, Durchführung) vorliegt. Wie bei allen medizinischen Dienstleistungen kann keine Garantie auf den Behandlungserfolg geleistet werden. Hingegen haftet die behandelnde Person für nicht sachgerechte fachliche Leistungen. Bei Zweifeln sollte ein offenes Gespräch immer der erste Schritt sein und trägt häufig zur Klärung bei. Andernfalls kann bei einem Vertrauensverlust die Begutachtungskommission der kantonalen Zahnärztegesellschaften angerufen werden. Dies allerdings nur, wenn der Zahnarzt Mitglied einer kantonalen Sektion der Schweizerischen Zahnärztegesellschaft SSO ist. Bei Zweifeln kann auch bei der Schweizerischen Stiftung SPO Patientenschutz nachgefragt werden.
Nachdem Zahnimplantate gesetzt wurden, müssen sie ungestört während einiger Wochen im Kieferknochen einwachsen können. Die Einheilphase dauert bis zu zwei Monaten. Werden sie während dieser Zeit mechanisch bewegt, ist die Einheilung gefährdet. Bei der so genannten «offenen Einheilung» sollte während der kritischen Zeit vorsichtshalber auf die Benützung einer elektrischen Schallzahnbürste verzichtet werden. Sind die Implantate eingeheilt, können die Zähne problemlos mit Schallzahnbürsten gereinigt werden.
Der chirurgische Eingriff wird mittels örtlicher Betäubung ausgeführt und ist damit schmerzfrei. Die Beschwerden nach der Operation sind in der Regel gering und können falls nötig mit Schmerztabletten gelindert werden.
Diese Methode kommt zum Einsatz, wenn der Oberkiefer im Seitenzahnbereich zu niedrig ist für ein Implantat und dieses in die Kieferhöhle (Sinus) ragen würde. Der Boden der Kieferhöhle wird dabei angehoben und der so entstehende Raum mit Knochen- und/oder Ersatzmaterial aufgefüllt.
Nach einem Zahnverlust oder einer Zahnextraktion kann mit dem Setzen eines Implantats unterschiedlich lange zugewartet werden.
Grundsätzlich gilt, je komplexer die Operation ist, desto länger sollte mit Tauchen gewartet werden. Wenn nach der Implantation Komplikationen auftreten, z. B. durch Erkrankungen, Tabak- oder Alkoholkonsum, muss die Wartezeit nochmals verlängert werden. Erst wenn sich das Zahnimplantat vollständig mit dem Knochen verbunden hat und der endgültige Zahnersatz an Ort und Stelle sitzt, gibt es in Bezug auf das Tauchen keine Risiken für das Implantat oder den Zahnersatz mehr. Die angemessene Wartezeit sollte vom behandelnden Zahnarzt definiert werden.
Implantate bestehen in der Regel aus Reintitan. Es gilt heute als das bestgeeignete Implantatmaterial, da es im Körper keine allergischen Reaktionen auslöst und über eine hohe Festigkeit verfügt. Im Unterschied zu anderen Materialien geht Titan eine direkte Verbindung mit dem Knochen ein, was unter normalen, infektionsfreien Umständen für eine hohe Zuverlässigkeit sorgt. Die Bioverträglichkeit der Titanschrauben kann durch spezielle Oberflächenstrukturen zusätzlich gesteigert werden.
Bei der prothetischen Versorgung mit einer Krone oder einer Brücke auf Implantaten sind grundsätzlich zwei Befestigungsarten möglich: verschrauben oder zementieren. Die Verschraubung hat den Vorteil, dass der Zahnersatz wieder abgenommen werden kann, die zahntechnische Arbeit ist jedoch meist teurer.
Titan ist ein sehr gut körperverträgliches Material. Bislang sind keinerlei negativen Auswirkungen bekannt.
Die genaue Beurteilung der individuellen Situation einer Patientin oder eines Patienten ist für den Entscheid für oder gegen eine Implantattherapie unerlässlich (s. auch unter «Behandlung»). Als allgemeine Voraussetzungen für eine erfolgreiche Implantatbehandlung gelten folgende Faktoren:
Die Implantologie ist in der Schweiz Bestandteil der zahnärztlichen Aus- und Weiterbildung an den Universitäten. Wichtig ist, dass jeder Fall richtig eingeschätzt wird; die Bandbreite reicht von relativ «einfachen» Implantaten im nicht sichtbaren Bereich bis zu komplexen Situationen (Frontzähne) oder erschwerenden Bedingungen (z.B. Knochendefekt) sowie komplexen prothetischen Sanierungen, bei denen das Können und die Erfahrung des Zahnarztes zentral sind. Da die Eingriffe heute tendenziell anspruchsvoller werden, sollte der behandelnde Zahnarzt über umfassende diagnostische und planerische Kenntnisse, eine gute Ausbildung in oraler Chirurgie, in rekonstruktiver/prothetischer Zahnmedizin sowie allenfalls bereits über den neu geschaffenen Weiterbildungsausweis (WBA) für orale Implantologie der SSO (Schweizer Zahnärzte-Gesellschaft) verfügen.
Am besten fragen Sie Ihren Zahnarzt, welche Leistungen er anbietet oder welche Fachzahnärzte er Ihnen empfehlen kann. Sie können sich auch in Ihrem Bekanntenkreis erkundigen, ob jemand gute Erfahrungen mit einem implantierenden Zahnarzt gemacht hat und dessen Adresse verlangen.
Die Kenntnisse und Fähigkeiten eines implantierenden Zahnarztes kann man bei einem ersten Besuch auch direkt erfahren. Wichtig zu beachten sind etwa folgende Aspekte:
Bei Fragen/Zweifeln finden Sie hier Informationen/Spezialisten:
Trotz der hohen Erfolgsrate moderner Implantate haben Studien gezeigt, dass im Laufe der Zeit bei Implantaten Probleme auftreten können, die zwar nicht so schwerwiegend sind, dass das Implantat entfernt werden muss, die aber trotzdem eine Behandlung erfordern. Ähnlich wie die zahntragenden Gewebe des natürlichen Zahns können auch die implantattragenden Strukturen des künstlichen Zahns an einer chronischen Entzündung leiden, die zu Knochenverlust führt. Diese Krankheit heisst beim Zahn Parodontitis, beim Implantat Periimplantitis. Periimplantitis in unterschiedlicher Ausprägung kann nach fünf Jahren bei einem von zehn Implantaten nachgewiesen werden. Schreitet die Entzündung unerkannt fort, kann so viel Stützknochen abgebaut werden, dass das Implantat verloren geht.
Werden Bakterienbeläge auf Implantatoberflächen mehr als zwei Tage lang nicht entfernt, so reagiert das Zahnfleisch mit einer Entzündung. Im frühen Stadium sind nur die oberflächlichen Schichten des periimplantären Gewebes betroffen. Nach einer professionellen Reinigung und bei sorgfältiger Mundhygiene verschwindet die Entzündung wieder, ohne einen dauerhaften Schaden zu hinterlassen. Bleiben Bakterienbeläge jedoch längere Zeit auf dem Implantat liegen, so kann die zunächst harmlose Entzündung auch auf den Knochen übergehen. Dieser zieht sich allmählich zurück, und mit der Zeit bildet sich rund um das Implantat ein Knochenkrater. Periimplantäre Entzündungen verursachen keine Schmerzen und nur selten machen sie sich durch deutliche, von blossem Auge erkennbare Anzeichen wie Rötung, Schwellung, Blutung oder Eiteraustritt bemerkbar. Periimplantitis kann daher von der Patientin, dem Patienten unbemerkt weit voranschreiten, bis ein grosser Schaden entstanden ist. Deshalb sind regelmässige Besuche beim Zahnarzt oder der Dentalhygienikerin empfehlenswert. Die Überprüfung der Durchtrittsstelle des Implantats und allenfalls eine Röntgenaufnahme oder eine mikrobiologische Untersuchung helfen, periimplantäre Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zielgerichtet zu behandeln.
Ein Implantat ist meist eine Schraube, in der Regel aus Titan, die mit einem chirurgischen Eingriff in den Kieferknochen eingesetzt wird und dort als Ersatz für die Zahnwurzel dient. Auf diesem künstlichen Pfeiler wird anschliessend ein Zahnersatz befestigt. Mit der Implantattechnik lässt sich
Beim Einzelzahnersatz hat eine Implantatlösung den Vorteil, dass keine gesunden Nachbarzähne beschliffen werden müssen, was die Langzeitprognose dieser Zähne erheblich verbessert. Implantatgestützte Brücken oder Prothesen gewährleisten in der Regel eine bessere Kaufunktion. Zudem fühlen sich Patientinnen und Patienten damit sicherer, da sich ein solcher Zahnersatz in der Regel wie eigene Zähne anfühlt.
Nach einem Zahnverlust oder einer Zahnextraktion kann mit dem Setzen eines Implantats unterschiedlich lange zugewartet werden.
Bei der prothetischen Versorgung mit einer Krone oder einer Brücke auf Implantaten sind grundsätzlich zwei Befestigungsarten möglich: verschrauben oder zementieren. Die Verschraubung hat den Vorteil, dass der Zahnersatz wieder abgenommen werden kann, die zahntechnische Arbeit ist jedoch meist teurer.
Über Zirkonium (Keramik) als Implantatmaterial wird erst seit wenigen Jahren berichtet. Laut aktuellen Beobachtungen kann Zirkonium wie Titan im Körper bedenkenlos eingesetzt werden. Die Verarbeitung ist im Vergleich zu Titan jedoch deutlich aufwendiger und die klinische Anwendung momentan noch wenig erprobt.